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Verwendung von Gold
60% der gesamten Gold-Vorräte werden zu Schmuck- und Luxus-Gegenständen aller Art
verarbeitet. Diese Art der Verwendung ist schon seit langer Zeit bekannt. Dies kann man
auch daran erkennen, dass der Name „Gold“ vom indogermanischen Begriff „ghel“ abge-
leitet wurde, was blank, schimmernd bedeutet. Die lateinische Bezeichnung „aurum“
kommt von aurora (lat.) = Morgenröte. Bereits alte Völker sammelten beträchtliche Men-
gen an Gold; so enthielt der Sarg des Tutanchamun zum Beispiel 112 kg Gold. Je nach
Verwendungszweck werden verschiedene Metalle mit Gold zu Legierungen verbunden.
Weißgold zum Beispiel ist eine Legierung aus Au (1/3-3/4 des Gewichts), Cu, Ni und Ag.
Mit Gold-Legierungen schweißplattierte Bleche (meistens Messing) bezeichnet man als
Doublé. Sie werden zu billigem Schmuck oder Uhr-Gehäusen verarbeitet. Die zweite
wichtige Verwendungsart von Au ist die Geld-Anlage (30%). Hierbei findet man Au als
geprägte oder gegossene Feingold-Barren mit einem Gewicht von 1 – 1.000 g, sowie als
Münzen auf dem Markt. Die Gold-Münzen der meisten Länder sind Legierungen aus
90% Au und 10% Cu. Bekannt hierbei sind der Krüger-Rand (1 Unze), der Maple Leaf
(1 Unze) und der Australische Nugget (1/2 Unze). Standard zur Abmessung von Gold ist
die Unze Feingold. Eine Unze bezeichnet eine Menge von 31,1035 g Gold. Die Bezeich-
nung Karat dagegen bezieht sich auf die Feinheit, den Anteil der Legierung an reinem
Gold. Reines Gold hat 24 Karat. Die Bezeichnung stammt von den Samen des Johannis-
brotbaums, die in der Antike zum Abwiegen von Edelmetallen und Edelsteinen verwendet
wurden. Heute jedoch bezieht sich die Angabe von Karat bei Edelsteinen nicht, wie beim
Gold, auf die Reinheit, sondern auf die Masse. Bei Edelsteinen bezeichnet man 200 mg
als 1 Karat. Ferner findet Gold Verwendung in der Glas- und Keramik-Industrie, in der
Dental-Technik, der Elektro-Industrie, der Optik und der Raumfahrt.
Abschluss 1: Die Gründe für den edlen Charakter und den Preis des Goldes sind viel-
fältig. Wichtig sind neben der Farbe, der Seltenheit und den chemischen Eigenschaften
vor allem die physikalischen Eigenschaften, die gute Verarbeitbarkeit und breite Anwen-
dung garantieren. Gedanken sollte man sich aber auch über den wahren Preis des Gol-
des machen.
Abschluss 2: Gold trägt auf Grund seiner chemischen Inertheit, der hervorragenden
Duktilität, dem dekorativen und finanziellen Wert wohl zu Recht den Namen „König der
Metalle.“ Allerdings gehört der Tod durch Vergoldung der menschlichen Haut (Hautat-
mung weniger als 1% [16]) den Hollywood-Mythen an oder erfordert toxische Zusätze in der aufgetragenen Substanz.
Abschluss 3: Aufgrund des edlen Charakters des Goldes sind drastische Mittel notwen-
dig, um es zu lösen. Die Verwendung giftiger Chemikalien führt dabei zu einer hohen
Belastung oder Zerstörung der Umwelt. Verbesserte Sicherheitsstandards bei techni-
schen Verfahren und das Recycling von Elektro-Schrott können die Umwelt-Belastung
zumindest minimieren.
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