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Methoden der Goldanalyse  
Die Methoden der Analyse bei Goldbarren und Goldschmuck  
Testen Sie Gold zuverlässig und sicher  
1. Die Problematik bei der Prüfung von Goldschmuck  
Die Echtheitsprüfung von Goldschmuck stellt eine große Herausforderung dar. Aufgrund der sehr vielfältigen Geometrien  
(Ringe, Ketten und Ohrsteckern, etc.) und der Beschaffenheit (unterschiedlich gemischte Goldlegierungen mit  
verschiedenen Karatzahlen) ist es unmöglich Goldschmuck nur anhand einer Prüfmethode exakt zu bestimmen.  
Die häufigsten Typen von Schmuckfälschungen sind folgende:  
a.) Schmuckfälschungen mit unedlen Metallen: Hierunter versteht man die Beschichtung eines unedlen Metalls mit  
Gold. Häufig kommt dies bei Ringen oder Ketten aus Wolfram oder Wolframcarbid vor, wobei diese Stoffe nahezu  
perfekt die Dichte und damit das „Schweregefühl“ und Haptik von echtem Goldschmuck imitieren. Eine Abart ist  
das sog. „Autobahngold“, eine Imitation aus meist billigem Stahl oder Edelstahl, der mit Gold beschichtet ist und  
als Echtgold-Schmuck oft an Autobahnparkplätzen verkauft wird.  
b.) Unterlegierung / Stempelbetrug: Liegt bei einer Legierung weniger Goldgehalt vor als durch die  
Stempelung/Punzierung vorgegeben ist, zahlt man einen nicht unerheblichen „Aufschlag“ beim unkontrollierten  
Ankauf des Schmuckstückes.  
c.) Dies kann auch noch raffinierter geschehen, indem die Oberfläche des Schmuckstückes die richtige Legierung  
aufweist und das darunter liegende Material wertloses Fremdmaterial oder eine minderwertige Legierung  
darstellt.  
Methoden der Goldanalyse  
2. Die Prüfmethoden von Goldbarren  
2.1. Magnetwaage „MagneticScreenScale“  
Eine nachhaltige Methode zur Messung von Barren und Münzen ist die Feststellung der sog. magnetischen  
Suszeptibilitätseigenschaften. Damit lässt sich auch durch Blister und Verpackungen bis zu einer gewissen Dicke  
ermitteln, ob das aufgelegte Material das korrekte magnetische Verhalten – para- oder diamagnetisch, also anziehend  
oder abstoßend – aufweist. Als sog. „Wolframdetektor“ kann man das Vorliegen eines potenziellen Fremdkörpers  
ermitteln: denn ein Goldbaren als sog. Diamagnet verdrängt ein magnetisches Feld, wodurch ein Druck auf den Messkopf  
der Waage entsteht und ein positiver Wert angezeigt wird. Legt man einen vermeintlich echten Feingoldbarren auf und es  
erscheint ein negativer Wert, handelt es ich in den meisten Fällen um eine Fälschung.  
2.2. Dichtewaage „DensityScreenScale“  
Mittels der Dichtewaagen können Sie schnell und präzise die Dichte von Materialien aller Art bestimmen. Sie eignet sich  
für die Analyse von Barren und Goldschmuck gleichermaßen, um diese auf die Reinheit und  
Legierungszusammensetzung zu untersuchen und mit Silber oder Kupfer „gestreckte“ bzw. unterlegierte Barren oder  
Schmuckstücke zu ermitteln. Die Dichte wird dabei nach der altbewährten Methode von Archimedes bestimmt: Dazu wird  
der Gegenstand mit einem Sieb unter Wasser und einmal „normal“ gewogen. Aus den beiden unterschiedlichen Werten  
kann die Dichte unmittelbar ermittelt werden. Auf diese Weise erhalten Sie Einblick in die Qualität und die Karatzahl von  
Gold oder auch erste Anhaltspunkte für das eventuell Vorliegen von Fälschungen. Die Bestimmung der Echtheit und  
des Goldgehaltes von geometrisch unregelmäßigen Gegenständen wie bspw. bei Schmuckstücken stellt so kein  
Problem dar.  
Methoden der Goldanalyse  
3. Prüfmethoden von Goldschmuck  
3.1. Oberflächliche Prüfung mit Prüfsäuren oder Röntgenfluoreszenzanalyse  
a.) Die Goldstrichprobe mit Prüfsäuren: Grundsätzlich bietet sich als erster, relativ einfach durchzuführender und  
kostengünstiger Schritt die Ermittlung des Goldgehaltes mittels Goldprüfsäuren an. Bei der Strichprobe macht  
man einen Abrieb von der Oberfläche des zu prüfenden Goldstücks auf einem sog. Prüfstein. Auf diesen Abrieb  
werden dann je nach Prüfsituation verschiedene Prüfsäuren aufgetragen, um so die Karatzahl zu ermitteln.  
b.) Die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) oder auch X-Ray Fluoreszenz-Analyse (XRF): Hierbei wird die  
genaue elementare Zusammensetzung des Schmuckstückes an der Oberfläche ermittelt. Diese Methode ist sehr  
teuer (ca. 15.000 – 45.000 EUR) und ist rein oberflächlich: die maximale Eindringtiefe beträgt nur 0,010mm.  
Somit können nur dünne Vergoldungen (Deko- oder Flashvergoldungen) durchdrungen werden, nicht jedoch  
Hartglanz- oder die noch dickeren Plattiervergoldungen.  
3.2. Elektrochemische Prüfung mittels „CaratScreenPen“  
Der CaratScreenPen nutzt ein elektrochemisches Verfahren zur Bestimmung der Reinheit und des  
Feingoldgehaltes an der Oberfläche von Gold- und Platinschmuck. Die Messspitze bildet bei Kontakt mit dem auf  
der Messfläche liegenden Objekt eine sog. „galvanische Zelle“. Dabei kommt es zu einem bestimmten  
elektrochemischen Verhalten, welches durch die Messspitze registriert und vom Gerät verarbeitet wird. Der ermittelte  
Wert korreliert mit der Karatzahl, welche nach wenigen Sekunden in der Einheit „K“ (Karat) ausgegeben wird. Der  
CaratScreenPen analysiert aber ausschließlich die Beschaffenheit der Oberfläche. Eine Untersuchung des Kerns des  
jeweiligen Objektes ist möglich, jedoch nur bis zu der Tiefe, an der Sie das Schmuckstück angefeilt oder angeritzt haben.  
3.3. Fazit zur Prüfung von Goldschmuck  
Aufgrund der Vielzahl verschiedener Typen von Goldlegierungen und Schmuckgeometrien ist die Prüfung von Schmuck  
anspruchsvoller als die bspw. von Goldbarren. Jedoch lassen sich viele Fälschungen bereits mit den oberflächlichen  
Methoden, der Verwendung eines „CaratScreenPens“ und/oder einer Dichtewaage erkennen. Ratsam ist dabei immer  
die Kombination aus mindestens zwei Methoden (Dichte und Leitfähigkeit). Die Magnetwaage hingegen ist aufgrund  
der ungünstigen Geometrie der Schmuckstücke nicht zur Schmuckprüfung geeignet (Ausnahme: Uhrengehäuse,  
Uhrendeckel oder ähnliches).  
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