Wissenschaftliche Dienste
Sachstand
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WD 5 – 3000 – 015/16
1.
Vorgehensweise
Die vorliegende Arbeit analysiert die „edelmetallverarbeitende Industrie“ indem zunächst der
Begriff Edelmetalle definiert und seine Einsatzfelder aufgezeigt werden.
Ergänzend werden Statistiken des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sowie der Statista GmbH
Hamburg berücksichtigt. Bezüglich des EU-Kommissionsvorschlags für eine Verordnung zur Er-
füllung der Sorgfaltspflicht in den Lieferketten des Rohstoffsektors (COM/2014/ 111 final –
2014/0059 (COD)) wird auf Stellungnahmen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
(BMWi)/Bundesregierung, des Deutschen Industrie-und Handelskammertages (DIHK), des Bun-
desverbandes der Deutschen Industrie e.V. (BDI) sowie der Wirtschaftsvereinigung Metalle e.V.
verwiesen.
2.
Edelmetalle und edelmetallverarbeitende Industrie
2.1. Definition Edelmetalle
Die Statista GmbH führt zum Begriff “Edelmetalle“ wie folgt aus1:
„Unter Edelmetallen versteht man Metalle, die besonders korrosionsbeständig sind. Dazu zählen
Gold, Silber und einige Platinmetalle. Korrosionsbeständig bedeutet, dass sie bei Raumtempera-
tur an der Luft entweder gar nicht oder nur langsam und in sehr geringem Umfang reagieren oder
oxidieren. Edelmetalle werden in der Regel im Bergbau gewonnen. Gold liegt meist gediegen vor,
muss also nicht durch Reduktion gewonnen werden. Allerdings liegt es meist nur in sehr kleinen
Partikeln vor, was die Gewinnung sehr aufwendig macht. Silber wird meist aus Silbererzen redu-
ziert, oft zusammen mit Blei-, Kupfer- und Zinkerzen als Sulfide oder Oxide.
Der britische Bergbau- und Minenkonzern Glencore Xstrata erreichte im Jahr 2014 einen Umsatz
von insgesamt 209 Milliarden US-Dollar und ist damit mit Abstand der umsatzstärkste Bergbau-
konzern weltweit. Mit insgesamt 122 Milliarden US-Dollar hat jedoch die britisch-australische
Firma BHP Billiton den höchsten Marktwert der Branche, mit mehr als 14 Milliarden US-Dollar
wurde zudem der höchste Gewinn verzeichnet.
Gold gilt als einer der wertvollsten Rohstoffe der Welt. Im Jahr 2014 lag der Wert einer Feinunze
bei etwa 1.266,40 US-Dollar. In den USA lagern die größten Goldreserven, 2014 waren es noch
über acht Millionen Tonnen. In Deutschland lagern noch etwa 3,4 Millionen Tonnen Gold im Bo-
den. Das meiste Gold wird in China abgebaut. Das Land förderte 2014 etwa 450 Tonnen des Edel-
metalls, gefolgt von Australien mit etwa 270 Tonnen. Das Metall findet besonders im Schmuck-
bereich Verwendung, so wurden dafür 2014 etwa 2.500 Tonnen nachgefragt. Ebenfalls beliebt ist
Gold als Investmentanlage, da es weniger Schwankungen ausgesetzt ist als Papiergeldanlagen.
Außerdem wird Gold noch in der Elektronik, Optik oder Medizin verwendet.
Silber ist ein weiches, gut verformbares Edelmetall mit der höchsten elektrischen Leitfähigkeit
aller Elemente und der höchsten thermischen Leitfähigkeit aller Metalle. In Peru lagert mit fast
100.000 Tonnen die größte Menge an Silberreserven weltweit. Australien besitzt mit 85.000 Ton-
nen ebenfalls eine beachtliche Menge an Reserven. Im Jahr 2014 wurden in Mexiko etwa 4.700
Tonnen Silber gefördert, damit war es das Land mit der höchsten Minenproduktion von Silber
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