Methoden der Goldanalyse
3. Prüfmethoden von Goldschmuck
3.1. Oberflächliche Prüfung mit Prüfsäuren oder Röntgenfluoreszenzanalyse
a.) Die Goldstrichprobe mit Prüfsäuren: Grundsätzlich bietet sich als erster, relativ einfach durchzuführender und
kostengünstiger Schritt die Ermittlung des Goldgehaltes mittels Goldprüfsäuren an. Bei der Strichprobe macht
man einen Abrieb von der Oberfläche des zu prüfenden Goldstücks auf einem sog. Prüfstein. Auf diesen Abrieb
werden dann je nach Prüfsituation verschiedene Prüfsäuren aufgetragen, um so die Karatzahl zu ermitteln.
b.) Die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) oder auch X-Ray Fluoreszenz-Analyse (XRF): Hierbei wird die
genaue elementare Zusammensetzung des Schmuckstückes an der Oberfläche ermittelt. Diese Methode ist sehr
teuer (ca. 15.000 – 45.000 EUR) und ist rein oberflächlich: die maximale Eindringtiefe beträgt nur 0,010mm.
Somit können nur dünne Vergoldungen (Deko- oder Flashvergoldungen) durchdrungen werden, nicht jedoch
Hartglanz- oder die noch dickeren Plattiervergoldungen.
3.2. Elektrochemische Prüfung mittels „CaratScreenPen“
Der CaratScreenPen nutzt ein elektrochemisches Verfahren zur Bestimmung der Reinheit und des
Feingoldgehaltes an der Oberfläche von Gold- und Platinschmuck. Die Messspitze bildet bei Kontakt mit dem auf
der Messfläche liegenden Objekt eine sog. „galvanische Zelle“. Dabei kommt es zu einem bestimmten
elektrochemischen Verhalten, welches durch die Messspitze registriert und vom Gerät verarbeitet wird. Der ermittelte
Wert korreliert mit der Karatzahl, welche nach wenigen Sekunden in der Einheit „K“ (Karat) ausgegeben wird. Der
CaratScreenPen analysiert aber ausschließlich die Beschaffenheit der Oberfläche. Eine Untersuchung des Kerns des
jeweiligen Objektes ist möglich, jedoch nur bis zu der Tiefe, an der Sie das Schmuckstück angefeilt oder angeritzt haben.
3.3. Fazit zur Prüfung von Goldschmuck
Aufgrund der Vielzahl verschiedener Typen von Goldlegierungen und Schmuckgeometrien ist die Prüfung von Schmuck
anspruchsvoller als die bspw. von Goldbarren. Jedoch lassen sich viele Fälschungen bereits mit den oberflächlichen
Methoden, der Verwendung eines „CaratScreenPens“ und/oder einer Dichtewaage erkennen. Ratsam ist dabei immer
die Kombination aus mindestens zwei Methoden (Dichte und Leitfähigkeit). Die Magnetwaage hingegen ist aufgrund
der ungünstigen Geometrie der Schmuckstücke nicht zur Schmuckprüfung geeignet (Ausnahme: Uhrengehäuse,
Uhrendeckel oder ähnliches).